Freitag, 30. April 2010

Lesestoff zu den Feiertagen

Am Dienstag war in Südafrika Nationalfeiertag, Freedom Day genannt. Für die revolutionäre Studenten-Organisation SASCO markiert der Tag heute nur noch den Moment, in dem die wirtschaftliche Freiheit im Tausch für politische Freiheit aufgeben wurde.

"Wir haben eine Demokratie erkämpft, die den Reichen das Recht gibt, Politik und Wirtschaft zu regieren", ließ SASCO-Präsident Mbulelo Mandlana starke Worte folgen.

Erstmal ist aber WM und noch müssen sich deswegen alle lieb haben, denn sowas kommt ja so schnell nicht wieder. Ich habe aber schon in etlichen Interviews und Gesprächen die Einschätzung gehört, dass der Verteilungskampf danach eine andere Dynamik bekommen könnte. Und das ist auch bitter nötig. Denn wenn Präsident Zuma sich jetzt anlässlich des Freiheitstags wieder nur hinstellt und bemerkt, dass die Apartheid ein schweres Erbe hinterlassen hat, das sich immer noch stark auf die Verhältnisse im Land auswirkt, dann ist das zwar richtig, aber 20 Jahre nach dem Beginn der Demokratisierung und 16 Jahre nachdem der ANC Regierungspartei wurde, ist das einfach viel zu wenig. In vier Jahren würden keine Ausreden mehr gelten, meint Zuma. Das sehe ich ganz genauso. Ich befürchte nur für ihn, dass viele schon Ende Juli, wenn es bei Temperaturen um die fünf Grad mal wieder im Wintersturm durchs unisolierte Blechdach regnet, einen wesentlichen Teil ihrer Geduld verlieren.

Der ANC schafft es nicht, seine unbestrittenen Erfolge medienwirksamer darzustellen. Das liegt zum Einen an den Gazetten des Landes, die vorrangig wirtschaftsliberal geprägt sind. Das liegt aber auch daran, dass die Regierungspartei den Zeitungen durch eine endlose Reihe von korrupten Verteilungsprozessen, Untätigkeit, haarsträubendem Missmanagement und Vetternwirtschaft bei der Vergabe von Posten immer genügend Futter liefert. Die Opposition versucht davon zu profitieren, hat aber auch keine glaubwürdigen Konzepte und hat sich viel zu sehr auf ein wohlhabendes Klientel konzentriert, als das sie für das Gros der Armen wählbar wäre. Es wirkt zudem etwas kurios, wenn sich ein von Weißen gelenkter Verein nun 16 Jahre nach Ende der Apartheid hinstellt und bemängelt, dass die Befreiungsbewegung der Unterdrückten, der ANC, den Wohlstand nicht schnell und gerecht genug herbei führt, den die Weißen allen anderen Bevölkerungsgruppen einst gewaltsam vorenthalten haben. In Südafrika im Jahr 2010 sind beileibe nicht alle hellhäuigen Menschen Rassisten, aber wen wählen wohl die Menschen, die der National Party jahrzehntelang die Stimmen und die Unterstützung für die Apartheid geliefert haben?

Wenn es den zuletzt erstmals offen aufmuckenden Gewerkschaften endlich gelingt, die soziale Frage im Land nicht nur auf ihre Stammklientel, die Beschäftigten, zu begrenzen, sondern ganzheitlich zu sehen, dürfte sich in dieser Ecke ein wesentlich stärkerer, aussichtsreicherer und für die Armen auch nützlicherer Widerstand entwickeln. Wir werden es sehen. Doch wie gesagt, erstmal ist WM. Und morgen 1. Mai. Man darf gespannt sein, ob es die Gewerkschaftsführer, die ja in der Dreier-Allianz mit dem ANC verbandelt sind, dort ebenfalls bei Durchhalteparolen belassen, oder den eingeschlagenen Konfrontationskurs der letzten Wochen sogar noch vertiefen.

Zur Rolle der Gewerkschaften habe für 1.Mai-Beilage der Jungen Welt einen Artikel beigesteuert, der leider nur für Online-Abonnenten ersichtlich ist. Ein kurzer Text zum Freiheits-Tag findet sich hier.

Freitag, 16. April 2010

Regenbogenpresse



Heute war mal wieder ein Tag mit Post. Das ist bei mir immer etwas Besonderes, denn normalerweise schreibt mir kaum jemand. Und wenn, dann sind es in der Regel Knöllchen. Aber wenn ich ehrlich bin, war in Bremen auch meist nur Müll in der Post. Das Email-Zeitalter ist schon ein hartes, wenn man das zu Web2.0-Zeiten überhaupt noch so sagen darf. Nun hat mir aber jedenfalls die African Times ein Beleg-Exemplar für meinen Artikel über Mzoli’s geschickt, das erste Township-Restaurant, das es in die Top-100-Liste der südafrikanischen Gourmet-Tempel geschafft hat.

Abend vor Mzoli's Restaurant in Gugulethu

Der gute Mzoli hat in Kapstadts Township Gugulethu in den 80ern mit einem Tante-Emma-Laden – hier korrekter: Onkel-Mzoli-Laden – angefangen, später komplett auf Fleisch umgestellt und vor ein paar Jahren ein Grill-Restaurant angehangen. Seitdem rennen ihm Menschen aller Hautfarben die Bude ein, an Wochenenden legen DJs auf und eine teils kiloweise Fleisch verschlingende, teils tanzende Menschenmenge, die mit Fine Dining eigentlich nicht so viel zu tun hat, transportiert allwöchentlich ganz von allein die Botschaft, dass die Regenbogennation Südafrika eben doch existiert.

Fine Dining mal anders

Meine kleine Reportage, deren Thema für europäische Massenmedien wahrscheinlich viel zu positiv wäre, habe ich nun als haptisches Erlebnis zur fortwährenden Verfügung. Ich würde euch dieses Vergnügen ja auch gern zukommen lassen, aber dafür müsst ihr schon den Computer runterfahren, Schuhe anziehen und in ein gut sortiertes Zeitschriftenfachgeschäft gehen. An dieser Stelle gibt es nur den Link zur Online-Version und immerhin die Möglichkeit direkt zu kommentieren. Wir sind ja schließlich im Web2.0-Zeitalter.

Dienstag, 13. April 2010

Nichts ist umsonst?



Südafrika ist eines der Länder mit dem weltweit höchsten Gefälle zwischen Arm und Reich. Die Townships, von denen jedes noch so kleine Städtchen außerhalb der ehemaligen Homelands für Schwarze mindestens eines hat, sind Beweis dafür. Doch auch hier bleibt die Zeit nicht stehen. Auf Recherchereise für eine Reportage in der jungen Welt habe ich mich Mitte März nach Soweto begeben, dorthin, wo mit dem blutig niedergeschossenen Schüleraufstand von 1976 der Anfang vom Ende der Apartheid eingeläutet wurde. 34 Jahre später hat sich vieles gewandelt, viele Häuschen sind schicker geworden, die Straßen sind meist akkurat und die Menschen leben in würdiger Freiheit. Arm sind die meisten aber immer noch, lediglich 23,7 Prozent haben einen mehr oder minder festen Arbeitsplatz und noch stärker als die Villenviertel in Diepkloof, dem reichsten Teil Sowetos, wachsen die Blechhüttensiedlungen an den Rändern der Township-Ansammlung mit 1,3 Millionen Einwohnern.

Krasser als hier in Johannesburg lässt sich die neue Finanz-Apartheid Südafrikas eigentlich kaum erleben. Die größte und finanzstärkste Finanzmetropole des afrikanischen Kontinents ist mit ihren jüngeren Sattelliten-Townships wie dem verslumten Orange Farm durch eine Straße verbunden, die völlig zu Recht Golden Highway heißt. Der Sand, der hier verbaut ist, stammt nämlich aus den Goldminen, die den Reichtum Johannesburgs begründet haben. Heute könnte man – modernen chemischen Methoden und einem hohen Goldpreis, der das Verfahren rentabel macht sei Dank – aus der Straße Gold gewinnen. Die Bewohner von Orange Farm haben von dem Reichtum freilich nichts. Wir treffen beim Besuch eines Selbsthilfeprojekts mit angeschlossenem Kindergarten auf eine Gruppe älterer, abgekämpft wirkender Männer. Sie waren Arbeiter in den Mangan-Minen der britischen BHP Biliton. Als sie vom Mangan vergiftet erkrankten, hat der Betrieb sie entlassen, um sich vor den Kosten der Behandlung und den Entschädigungszahlungen zu drücken. Das war 1996. Seitdem kämpfen die Männer um Gerechtigkeit, während immer mehr von ihnen durch das Gift in den Körpern dahingerafft werden.


Die ehemaligen Arbeiter vor dem Selbsthilfebüro.

Sogar dem Kindergarten droht inzwischen die Schließung. Denn Orange Farm wartet seit zehn Jahren darauf, dass die Versprechen der Stadtoberen, ihren Stadtteil mit einer Kanalisation und die Haushalte mit fließend Wasser zu versorgen. Das Projekt wird aber immer wieder abgebrochen. Da die Vorschriften für den Betrieb eines Kindergartens aber Toiletten mit Spülung und fließendes Wasser verlangen, steht die liebevoll aus dem Nichts aufgebaute Einrichtung für 85 Kinder aus der Umgebung vor dem aus.


Der Kindergarten des Itsoseng-Projekts. Itsoseng heißt soviel wie "Wach auf!", denn von außen hilft hier keiner.

Selbst wer wie Ashley, ein Freund meines Gastgebers in Johannesburg, das Glück hatte, von den reichen Städtern, für die seine Mutter als Haushälterin arbeitete, auf eine gute Privatschule geschickt worden zu sein, kämpft hier noch auf ziemlich verlorenen Posten. Für die über einstündige Minibus-Taxi-Fahrt von Palm Springs, seinem Heimat-Township, zur Arbeit im westlichen Zentrum Johannesburgs zahlt er monatlich 800 Rand. Für seinen Vollzeit-Job als Kassierer bei Woolworth bekommt er 2000 Rand. Da bleiben 120 Euro zum Leben. Und Ashley zählt sicherlich schon zur Township-Mittelschicht. Er hat Marketing studiert und mit Bachelor abgeschlossen. Er könnte auch einen besseren Job mit besserem Verdienst bekommen – allerdings nur in Kapstadt, wie er erzählt. Aber da will er nicht hin, die Mutter und die Familie halten ihn in Palm Springs.

Wer keinen Job hat, lebt am Existenzminimum. Als im Jahr 2000 auch noch die Strom- und Wasserversorgung teilprivatisiert worden und internationale Konzerne Gewinne mit den Armen machen wollten, erinnerten sich die Township-Bewohner rund um Johannesburg wieder ihres Kampfgeistes. Seitdem verknüpfen tausende flinke Hände fleißig abgeklemmte Stromkabel und verplombte Wasserleitungen neu. „Die sagen ‚Nothing for mahala‘, also nichts ist umsonst, doch das Wasser kommt von Gott“, ereifert sich Jabulani Molobela, einer der Aktivisten, der uns zeigt, wie das Wiederverbinden funktioniert und was der Wasserkrieg mit den Vorgärten in Soweto angerichtet hat: Sie liegen brach, kaum einer baut noch Gemüse vor dem Haus an, weil die Kontrolleure skeptisch werden könnten. Nach Schätzungen versickern bis zu zwei Drittel des nach Soweto gepumpten Wassers im Boden, weil das Leitungssystem hoffnungslos veraltet ist und niemand investieren will. Geht es nach dem halbstaatlichen Konzern Johannesburg Water sollen die Armen das Investitionsvolumen aufbringen, am besten gleich, indem sie ihr Wasser im Büro des Stadtteilbürgermeisters auf Prepaid-Basis kaufen. Das Schild der Wasserfirma ist – anders als das Namensschild des Quasi-Rathauses – das einzige an dem Gebäude, was noch gut lesbar ist.


Profit meets Politik

Doch die Zähler stehen still, kaum einer zahlt. Als eine Frau sich beim Wasserschleppen das Genick brach, haben sie geklagt, bis zum Obersten Gericht, und Recht bekommen. Die Grundversorgung mit Wasser ist in Südafrika ein Menschenrecht. Weil der Konzern die Umsetzung des Urteils mit sogenannten Tricklern, die den Wasserhahn nur tröpfeln lassen und dem Prepaid-System versucht zu unterwandern und weil alle Einsprüche und Protestmärsche erfolglos blieben, haben Jabulani und Co ihren pragmatischen Ansatz gewählt und zum Werkzeug gegriffen. Sie haben schließlich nicht mit ihrer Jugend für den Freiheitskampf bezahlt, um jetzt im Dunkeln zu verdursten, scheint das Gefühl zu sein. Und schließlich sei man noch nicht am Ziel. „Der Kampf geht weiter“, sagt Jabulani.

Die ganze Reportage gibt’s hier.

Montag, 12. April 2010

Futter für die Schweine

Eugene Terre’Blanche ist tot. Aber was schreibe ich das überhaupt noch. Inzwischen müsste es ja jeder nicht vollkommen von der Medienwelt isolierte Deutsche mitbekommen haben – garniert mit den unglaublichsten Geschichten von angeblichen Rassenkriegen, Macheten-Banden und WM-Bedrohungen. Wer Südafrika nicht kennt, mag solche Ammenmärchen womöglich sogar glauben. Das macht die Sache unangenehm für die Südafrikaner. Wer allerdings aus Südafrika berichtet, sollte wissen, dass Terre’Blanche ein hoffnungsloser und in sämtlichen Bevölkerungsgruppen völlig isolierter, ewig gestriger Rassist und Hilfs-Nazi war. Weil zwei seiner Farmarbeiter seinen Schädel nach einem Streit über die nicht gezahlten 350 Rand (35 Euro) Monatslohn (!) mit einer Machete und einem Gehstock in die breiartige Masse verwandelt haben, die sein Hirn anscheinend schon seit Jahrzehnten hatte, und ein paar irre Spinner der laut einer relativ hohen Schätzung des Mail & Guardian ganze 5000 Anhänger umfassenden Afrikaner Weerstandsbeweging (AWB) eine Kriegserklärung gegen Schwarze verfassten, bricht dieser Konflikt in einem Land wie Südafrika noch lange nicht aus. Wer hier wohnt und arbeitet, der weiß das auch.

Wer allerdings wie Focus Online und Süddeutsche.de (mit Verweis auf dpa) die – zumindest in ihrer Nazirhetorik – um weiße Vorherrschaft kämpfende, burische AWB zur „Afrikanischen Widerstandsbewegung“ macht, scheint nicht einmal den Unterschied zwischen „Africans“ (Schwarzen) und „Afrikanern“ (Afrikaaner oder Buren) im südafrikanischen Sprachgebrauch verstanden zu haben. Auch die FAZ überhöht online die Rolle der AWB völlig, wenn sie schreibt: „Noch dazu ist die Partei Terre‘Blanches in den vergangenen Jahren in Vergessenheit geraten. Die weißen Farmer haben sich auf ihre Bauernhöfe zurückgezogen oder sind ins Ausland abgewandert.“ Das unterstellt sämtlichen weißen Farmern indirekt, frustrierte Anhänger einer rechtsextremen Rassistenvereinigung zu sein. Die Wahrheit ist das beileibe nicht. Nach einer Schätzung der New York Times hatte die Terrororganisation, die bei verschiedenen Aktionen hunderte Schwarze ermordete, zu ihrer Hochzeit 1988 fünf bis sieben Prozent der weißen Südafrikaner hinter sich. Das hängt nun auch wieder nicht einzig mit dem brüderlichen Völkerfreundschaftsgedanken aller weißen Südafrikaner zusammen, aber eine regierende National Party gab es ja beispielsweise auch noch. Als die mit dem Ende der Apartheid in sich zusammen fiel – und übrigens pikanterweise irgendwann vom ANC geschluckt wurde – war es jedenfalls nicht die ebenfalls im Verfall begriffene AWB, die die Rassisten auffing. Doch das nur zur Faktenlage.

Viel schwerwiegender ist das vorsätzliche Aufbauschen der Spannungen auf südafrikanischen Farmen, wo viele Arbeiter noch immer in sklavenähnlichen Bedingungen leben und die Rückgabe von Land an Schwarze und Coloureds nur extrem langsam voran kommt, zu einer Gefahr für die Weltmeisterschaft in den Metropolen. Jeder Korrespondent sollte wissen, dass dieses Szenario konstruiert ist. Jeder Korrespondent sollte durchschauen können, dass die Warnung eines AWB-Sprechers, nicht in ein Land der Mörder zu reisen, nur den Rassismus des Mannes zur Schau stellt und keinesfalls eine Drohung sein soll – die AWB hat nämlich rein gar nichts gegen Europäer. Ein Korrespondent könnte auch recherchieren, dass nach Zahlen des Südafrikanischen Instituts für Rassenbeziehungen lediglich zwei Prozent der Attacken auf weiße Bauern seit 1994 einen rassistischen Hintergrund hatten. Man kann aber natürlich auch die von der AWB in den Raum geworfene Zahl der 3000 weißen Mordopfer ohne Quellenverweis übernehmen, das ganze hübsch dramatisieren, mit Macheten zerhackte WM-Touristen an die Wand malen und damit die Verkaufsquote steigern. Wer nicht glaubt, was für eine offen faschistische Organisation dort als Informationsquelle dient, sehe sich nur die animierte Heimseite des Haufens an.

Geld gegen Qualität, ein alter Konflikt. Zumindest von Leitmedien sollte man aber etwas mehr verlangen dürfen als Auflagen orientierte Panikmache. Im Übrigen habe ich auch nirgendwo in den deutschen Medien vernommen, dass die AWB ihren Aufruf zu Vergeltungstaten bereits am Ostermontag, also zwei Tage nach dem Mord und einen Tag nach dem eigentlichen Aufruf, öffentlich und vor laufenden Kameras der Nachrichten des staatlichen Fernsehens widerrufen haben und ihre Anhänger zur Besonnenheit aufgefordert haben.

Nun bekommt der ganze Fall wohl auch noch eine neue – medienwirksamere – Wendung, weil der große Rassistenführer Terre’Blanche nach Aussage seiner nun angeklagten Farmarbeiter ein sexuelles Interesse an dem jungen Mann und dem 15-jährigen Jungen hatte, dass er sich wohl auch versucht hat, zu befriedigen. Immerhin hat er den beiden nach Sunday Times Informationen aus den Gerichtsakten zusammen 28 Flaschen Cider gegönnt (das ist bei seiner Großzügigkeit fast ein Monatslohn) und seine Leiche war mit zu den Knien herunter gelassenen Hosen aufgefunden worden.

Wirklich herabsetzen können diese neuen Vorwürfe Eugene Terre’Blanche in meinen Augen aber nicht. Ein Rassist wie er war auch davor schon die unterste Schicht Bodensatz der menschlichen Gesellschaft. Insofern kann ich auch die Sunday Times Kolumnistin Pinky Khoabane gut verstehen, die sich gegen die Beileidsbekundung des Präsidenten Jacob Zuma ausspricht, der den verschiedenen Terre’Blanche als „einen Führer seines Formats“ würdigte und einen „traurigen Tag“ ausrief. Das „für einen Neo-Nazi wie Terre‘Blanche“ sei „nicht nur eine Beleidigung der Mehrheit der schwarzen Menschen in diesem Land, sondern es ist auch eine Schande.“ Man kann ja verurteilen, wenn ein Mensch mit einer Machete zerhackt wird, auch wenn diese Person selbst keinen Funken Menschlichkeit in sich trug, aber für Mitleid reicht es bei mir da nicht. Weil ich das Thema aber selzsam aufbereiten möchte, habe ich Eugene Terre’Blanche am Tag nach seinem Ableben dennoch mein letztes Langusten-Menü der Saison gewidmet. Mahlzeit.



PS: Ich schrieb zum Thema auch einen Artikel für die junge Welt.
PPS: Wer jetzt noch Zeit für einen Artikel zur Verstaatlichungsfrage in Südafrika hat: Darüber schrieb ich auch gerade, ebenfalls in der jungen Welt.